Der ursprüngliche Titel dieser Arbeit sollte lauten: „Die Rolle der Katholischen Kirche rund um die Nakbah“. Unter dem Terminus „Nakbah“ versteht man die Katastrophe (was das Wort im Arabischen bedeutet) der Vertreibung der Palästinenser im ersten Nahostkrieg von 1948. Die sukzessive Einbeziehung der Ursachen und Bedingungen dieses Ereignisses ergab im Verlauf meiner Arbeit einen verstärkten Rekurs auf die historische Entwicklung der Palästinafrage, immer in Verbindung mit der Rolle der Katholischen Kirche in dieser Sache. So erfolgte eine kontinuierliche Erweiterung der ursprünglichen Arbeit, woraus eine immer umfangreichere „Vorgeschichte“ des eigentlich anvisierten Zeitraums der Jahre 1947-1949 resultierte. Diese sich sachlogisch ergebende Erweiterung legte schließlich eine prinzipielle Vergrößerung des Fokus der Fragestellung nahe. Eine prinzipielle Begründung für diese Vorgangsweise führt somit zu einem umfassenderen Verständnis dessen, was Nakbah meint, im Sinne der Nakbah als eines „Prozesses“. Pointiert formuliert könnte man sagen, dass infolge der zionistischen Aspirationen – und historisch greifbarer aufgrund der Auswirkungen des Balfour-Versprechens von 1917 – bereits mit der Verdrängung der Fellachin von ihrem Grund und Boden die Vertreibung der Palästinenser einsetzte. Wenn man den Blick zeitlich in die entgegengesetzte Richtung wendet, also in die Post-Nakbah Epoche, ergibt sich ein analoges Phänomen. In neueren Arbeiten zur Untersuchung des Phänomens Nakbah stellt man verstärkt diesen Prozesscharakter des Ereignisses heraus. Rosemary Sayigh spricht beispielsweise von einer “continuing Nakba“1. Eine solche Sichtweise wird auch von Nur Masalha vertreten.2 Dieses erweiterte Verständnis dessen, was Nakbah meint, führte meinerseits schließlich dazu, der Arbeit den endgültigen Titel zu geben.
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Der ursprüngliche Titel dieser Arbeit sollte lauten: „Die Rolle der Katholischen Kirche rund um die Nakbah“. Unter dem Terminus „Nakbah“ versteht man die Katastrophe (was das Wort im Arabischen bedeutet) der Vertreibung der Palästinenser im ersten Nahostkrieg von 1948. Die sukzessive Einbeziehung der Ursachen und Bedingungen dieses Ereignisses ergab im Verlauf meiner Arbeit einen verstärkten Rekurs auf die historische Entwicklung der Palästinafrage, immer in Verbindung mit der Rolle der Katholischen Kirche in dieser Sache. So erfolgte eine kontinuierliche Erweiterung der ursprünglichen Arbeit, woraus eine immer umfangreichere „Vorgeschichte“ des eigentlich anvisierten Zeitraums der Jahre 1947-1949 resultierte. Diese sich sachlogisch ergebende Erweiterung legte schließlich eine prinzipielle Vergrößerung des Fokus der Fragestellung nahe. Eine prinzipielle Begründung für diese Vorgangsweise führt somit zu einem umfassenderen Verständnis dessen, was Nakbah meint, im Sinne der Nakbah als eines „Prozesses“. Pointiert formuliert könnte man sagen, dass infolge der zionistischen Aspirationen – und historisch greifbarer aufgrund der Auswirkungen des Balfour-Versprechens von 1917 – bereits mit der Verdrängung der Fellachin von ihrem Grund und Boden die Vertreibung der Palästinenser einsetzte. Wenn man den Blick zeitlich in die entgegengesetzte Richtung wendet, also in die Post-Nakbah Epoche, ergibt sich ein analoges Phänomen. In neueren Arbeiten zur Untersuchung des Phänomens Nakbah stellt man verstärkt diesen Prozesscharakter des Ereignisses heraus. Rosemary Sayigh spricht beispielsweise von einer “continuing Nakba“1. Eine solche Sichtweise wird auch von Nur Masalha vertreten.2 Dieses erweiterte Verständnis dessen, was Nakbah meint, führte meinerseits schließlich dazu, der Arbeit den endgültigen Titel zu geben.